Ich hab auf Youtube gesehen, daß... (Part I )
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...man die Farbe auch in der Airbrush verdünnen / mischen kann. (Zitat Ende)
Persönlicher Reflex des Verfassers: Ist ein bißchen so, als würde man sich zuerst das Müsli in den Mund streuen, anschließend die Milch hinterherkippen um dann zu gurgeln. Wer hier erfolgreich ist, bitte sehr! Ich persönlich bin da ganz konservativ und nutze eine Schüssel.
Aber losgelöst von meiner streng subjektiven Meinung und damit Willkommen, Werte Modellbaugemeinde:
Ja, grundsätzlich ist das natürlich möglich und besonders beim Mischen von kleinen Mengen für eher kleinere Flächen gar nicht mal selten. Heißt: wenn man z. B. nur ein bißchen Schwarz für einen kleinen Spot braucht und nicht eine größere Menge Farbe extern mischen möchte um dann den Rest wegzuschütten. Daher ist die Vorgehensweise auch häufig (aber nicht nur) in der Tabletop-Szene zu beobachten.
Zu Bedenken ist hierbei jedoch, das die Genauigkeit des Mischvorgangs bei kleinen Volumina rapide abnimmt. Beispiel: Verhältnis Farbe zu Verdünner 3:1 -> das wären 3ml Farbe und 1ml Verdünner. Da kommt man beim 5ml Fließbecher noch hin, beim 2ml Fließbecher nicht mehr. Man kann das jetzt natürlich im Milchmädchen-Dreisatz runterbrechen, da wird es dann aber schon sportlich, aus der Verdünnerflasche exakt 0,33ml zu dosieren. Selbst mit Pipette. "Tröpfchenzählen" ist in dem Zusammenhang übrigens auch keine exakte Wissenschaft, da die Tropfengröße - den schnöden Gesetzen der Physik folgend - u. a. von der Viskosität (und dem Festkörpergehalt) abhängt. Sprich: drei Tropfen Schwarz sind was anderes als drei Tropfen Rot sind was anderes als drei Tropfen Verdünner.
Problematisch wird das insbesondere dann, wenn man eine größere Fläche lackiert und dann mehrfach einen Anschluß mit nachgemischter Farbe hinzubekommen versucht. Da kann es schnell passieren, daß sich über eine leicht unterschiedliche Verdünnung auch das Deckvermögen und resultierend der Farbton ändert, bzw. die Farbe entweder auf einmal läuft (weil dünner), oder eine sichtbare Struktur ausbildet (weil dicker).
Jetzt mal ganz losgelöst davon, daß man häufig keine ausreichende Durchmischung sicherstellen kann. Ganz egal, ob man zuerst den Verdünner einfüllt, oder zuerst die Farbe. Und der Trick mit dem Zuhalten der Luftkappe / Düse um die Farbe durch die Umkehrung des Luftstroms durch "Aufblubbern" zu mischen, kann funktionieren, muss aber nicht (vgl. hierzu Müsli gurgeln...).
Das Ganze gilt jetzt übrigens nur für das Mischen von einem Farbton mit Verdünner. Mischen von zwei Farben zum gleichmäßigen Einstellen eines anderen Farbtons funktioniert im Fließbecher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht...
Ergo: Muss jeder mit sich selbst ausmachen. Bei größeren Flächen bzw. Mengen und / oder eher lasierenden Farbschichten auf z. B. Pre-Shading rate ich zum externen Mischen, beim Abtönen sowieso.
Happy Modelling
Christoph Donnert
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