Imploding Pigments
- Geschrieben am
- Durch chd
- 0
Nachdem der letzte Eintrag ja schon ein bißchen verwittert ist bleiben wir doch gleich im Thema und damit
Willkommen im neuesten Blogbeitrag,
diesmal mit - aus Sicht des Verfassers - richtig verkaufsmordendem Inhalt, auch wenn es sich hierbei nicht - wie evtl. der Titel suggeriert - um die Geschichte einer amerikanischen Grunge-Band aus den 90ern handelt.
Auch ich nutze ja für Verwitterungs- und Verschmutzungseffekte gerne ölbasierte Washes und Filter. Und gerade bei wenig genutzten Materialien stelle auch ich regelmäßig fest, daß die Pigmente über Zeit der Schwerkraft folgend auf den Boden des Fläschchens sedimentieren und da dann zu einer stabilen Schicht zusammenpappen, die sich mit den tradierten Methoden nur sehr schwer wieder auflösen lässt.
Man kann da dann schütteln, bis man einen Tennisarm bekommt und erzeugt trotz Allem meist nur Bläschen im Lösemittel.
Die Zuhilfenahme von Stahlkugeln hinterlässt meist noch viele und relativ grobe Pigmentverklumpungen und das Modell sieht nach Auftrag des Washes dann aus, als hätte man es mit terpentin-versetztem Vogelsand mariniert.
Beim Reinigen einer Kunden-Airbrush ist mir dann kürzlich eine ganz steife Brise durchs Oberstübchen geweht. Warum nicht mal das ganze Fläschchen mit dem Wash ins Ultraschall-Reinigungsgerät stellen? Hintergrund: die Reinigungswirkung in obiger Apparatur beruht auf der sog. Kavitation. D. h. mittels Schallwellen werden Gasbläschen erzeugt, welche gleich wieder implodieren und hierdurch entstehen lokal sehr hohe Druckspitzen. Mein Gedanke: Aufgrund der mikroskopisch kleinen Hohlräume in der Sedimentschicht sollte das evtl. zu einer schonenden Auflösung in die feine Ursprungspigmentierung führen.
Ergebnis -> tut es! Und das Fläschchen stand keine 5 Minuten im Ultraschall-Gerät.
Es ist übrigens ausreichend, wenn nur der Boden des Fläschchens ein paar Millimeter im Wasser steht, dann bleibt auch das Etikett dran. Funktioniert auch bei schon deutlich in die Jahre gekommenen Washes, hier muss man dann ggf. mit White Spirit nachverdünnen.
Den kann man dann auch gerne käuflich bei uns erwerben um den aufgrund dieses Blogbeitrags potentiell - fast möchte man schreiben - implodierenden Umsatz zumindest etwas zu stabilisieren.
Happy imploding.
Christoph Donnert
Kommentare
Sei der erste der einen Kommentar schreibt....