Artikelnummer:: | BRP72011 |
Die Blohm & Voss BV 40 war einer der vielen Versuche der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, die alliierten Bomberströme über Deutschland zu bekämpfen.
Das Segelflugzeug war klein, stark gepanzert und mit zwei 30-mm-Kanonen ausgerüstet; das Fahrwerk wurde nach dem Start abgeworfen und gelandet wurde auf einer Kufe. Es war sehr simpel aufgebaut, da möglichst wenige kriegswichtige Werkstoffe verbraucht werden sollten. Der Zusammenbau war auch angelernten Arbeitern in kurzer Zeit möglich. Zum Einsatz sollte es (paarweise) von einer Messerschmitt Bf 109 geschleppt werden; oberhalb des Bomberpulks sollte es ausgeklinkt werden und im Bahnneigungsflug angreifen. Die Erfahrung hatte gezeigt, dass zum Beispiel der große Sternmotor der Focke-Wulf Fw 190 ein gutes Ziel für die Bordschützen der B-17 und B-24 bot. Ohne einen Motor konnte die Frontfläche so klein gehalten werden, dass sich ein Kampfgleiter im Sturzflug unbemerkt so weit würde nähern können, bis er selbst das Feuer eröffnen könnte. Man hatte sogar die Idee, die BV 40 einen zweiten Anflug durchführen zu lassen, und dabei einen Sprengkörper an einem Seil herabzulassen – diese Idee gab man aber schnell auf. Für die Einrichtung des Sprengkörpers hätte eine der beiden 30-mm-Kanonen entfallen müssen.
Die Kampfpiloten sollten nur eine Segelflugausbildung erhalten. Ende Mai 1944 flog das Muster auch tatsächlich; trotzdem wurde das ganze Projekt im Herbst des gleichen Jahres eingestellt.
Quelle: Blohm & Voss BV40