Limited Edition
Artikelnummer:: | 02273 |
Die Kawanishi H8K (alliierte Codebezeichnung Emily) war das modernste und leistungsstärkste Fernaufklärungsflugboot, welches Japan im Zweiten Weltkrieg zur Verfügung stand. Es war das weltweit leistungsfähigste Flugzeug dieses Typs im Zweiten Weltkrieg.
Das Flugzeug wurde auf Veranlassung von Konteradmiral Yamamoto Isoroku entwickelt. Im Gegensatz zu anderen japanischen Seeflugzeugen übertraf dieser Typ alle britischen und amerikanischen Flugzeuge (zum Beispiel Sunderland und Coronado) vor allem durch beachtliche Leistungsreserven und die hohe Nutzlastkapazität (die Startmasse betrug das Doppelte der Leermasse). Ihr Einsatz litt jedoch unter dem empfindlichen Mangel an qualifizierten Marinefliegern, da sie wegen ihrer Größe und ihrer hohen Tragflächenbelastung von 200 kg/m² nur von hervorragenden Piloten geflogen werden konnte.
Gebaut wurde eine Serie von 167 Maschinen; in der Konstruktion orientierte man sich am britischen Short-Empire-Vorbild. Das Flugzeug war ein freitragender Schulterdecker mit Normalleitwerk in Ganzmetallbauweise. Es hatte ein Rumpfboot und starre Stützschwimmer mit je einer Stufe. Angetrieben wurde die H8K durch vier Motoren Mitsubishi Kasei 12 (je 1805 PS) oder Kasei 22 (je 1825 PS). Der für Fernflüge mitgeführte Kraftstoffvorrat von bis zu 12.650 kg befand sich in Rumpf und Flügeln in selbstabdichtenden Tanks.
Infolge der zunehmenden amerikanischen Luftüberlegenheit wurde die Bewaffnung ständig verstärkt. Sie bestand 1944 aus fünf 20-mm-Maschinenkanonen und vier bis sechs Maschinengewehren (Bugstand, Rückenstand, zwei Schwalbennester und Heckstand). Die extrem starke Abwehrbewaffnung verschaffte der Maschine großen Respekt bei alliierten Piloten, überall dort wo sie im Pazifikraum eingesetzt war.
Die H8K konnte 2000 kg Abwurfmunition als Außenlast unter den Tragflächen mitführen.
Die Kawanishi H8K wurde während des gesamten Pazifikkrieges bei Patrouillen-, Aufklärungs-, Bomben- und Transportmissionen eingesetzt.
Der erste Kampfeinsatz erfolgte in der Nacht vom 4. März 1942 bei der Operation K, dem zweiten Luftangriff auf Pearl Harbor. Da das Ziel außerhalb der Reichweite der Flugboote von den Marshallinseln lag, beinhaltete dieser kühne Angriff eine U-Boot-Betankung beim Atoll French Frigate Shoals, etwa 900 km nordwestlich von Hawaii. Statt wie geplant fünf Maschinen zum Angriff einzusetzen, erreichten nur zwei ihr Ziel. Aufgrund von Wolken und der angeordneten Verdunkelung war es für sie schwierig, sich zu orientieren und Ziele zu finden. Die beiden Flugzeuge bombardierten Pearl Harbor mit je vier 250-kg-Bomben, verursachten aber aufgrund der schlechten Sicht keine nennenswerten Schäden und einige Verwundete. Nach dem Abwurf ihrer Bomben kehrten sie zurück zu den Unterseebooten, wo sie wieder auftankten und dann zurück zu den Marshallinseln flogen. Es war zu diesem Zeitpunkt des Krieges der Bombenangriff mit der längsten Flugstrecke.
Quelle: Kawanishi H8K