Artikelnummer:: | TAK2150 |
Menge: | 2 |
Flakpanzer IV war die Bezeichnung von vier Varianten eines deutschen Flugabwehrpanzers im Zweiten Weltkrieg, die alle auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagen IV basierten.
Den Schlusspunkt der Entwicklung stellte der Flakpanzer „Kugelblitz“ dar, der gemeinsam vom Heereswaffenamt und Daimler-Benz entwickelt wurde und von dem im Mai 1944 die Entwurfszeichnungen vorlagen. Gemäß den Planungen sollte dieses Fahrzeug der Standard-Flakpanzer werden. Erstmals kam hier ein vollständig geschlossener Drehturm zur Anwendung, welcher als Kugelgehäuse ausgebildet war. Mit der hydraulischen Schwenkeinrichtung konnte eine Richtgeschwindigkeit von 60°/s erreicht werden. Der Höhenschwenkbereich reichte von −7 bis +80°. In dem 20 mm stark gepanzerten Turm befanden sich Kommandant, Richt- und Ladeschütze. Der Kommandant wies dem Richtschützen das Ziel mittels eines Folgegeräts zu. In der endgültigen Version sollte der Kommandant eine kleine Kuppel mit einem Periskop und einem Raumbildentfernungsmesser besitzen. Die Bewaffnung bestand aus zwei nebeneinanderliegenden 30-mm-Kanonen MK 103/38. Dabei handelte es sich um eine modifizierte Version der Fliegerbordkanone MK 103, die eine Kadenz von 425 Schuss/min und eine Schussweite von 5700 m hatte. Als erste Maschinenkanone des deutschen Heeres besaß sie eine Gurtzuführung, was eine merkliche Verbesserung gegenüber den bisher verwendeten Magazinen oder Rahmen darstellte. Aufgrund ihrer gegenüber der 20-mm-Kanone bedeutend höheren Feuerkraft nannte man diese Flakkanone auch „Jabo-Schreck“. Insgesamt wurden 1200 Schuss Munition mitgeführt. Es war geplant, dass der Kugelblitz ab Februar 1945 mit 30 Stück/Monat hergestellt und alle bisherigen Flakpanzer ablösen sollte. Durch die Kriegsereignisse kam es aber nicht mehr zu einer Serienfertigung; bis Jahresende 1944 wurde lediglich eine kleine Vorserie von fünf Stück produziert. Der Kugelblitz war der mit Abstand modernste Flakpanzer des Zweiten Weltkrieges und galt noch bis zum Ende der fünfziger Jahre als richtungweisende Konstruktion.
Nach einer Erprobung auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf ist mindestens ein Exemplar noch zum Fronteinsatz gekommen. Der Einsatz dieses Panzers erfolgte bei Abwehrkämpfen um Spichra, offensichtlich auf direkten Befehl des Gauleiters Fritz Sauckel. Im Zuge des Vorrückens amerikanischer Truppenteile im April 1945 gerieten die dortigen deutschen Stellungen unter Dauerbeschuss. Dabei erhielt der Flakpanzer einen Treffer, wodurch sein Turm weggeschleudert wurde und bis zu seiner Bergung im Jahr 1999 an einem Hang dort liegen blieb. Der Turm befindet sich aktuell in der Flugabwehrsammlung Kiel (Marinearsenal), die dem Militärhistorischen Museum Dresden unterstellt ist.
Quelle: Flakpanzer IV